Wallerangeln in Italien – der PO am Jahresende

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von Armin Adam

Seit einigen Jahren fahren wir nun immer wieder zu Silvester an den Po nach Italien. Die ruhige und abwechslungsreiche Fischerei zu dieser Jahreszeit hat uns extrem in seinen Bann gezogen.

Aber warum eigentlich – was erwartet uns am Po? Was erhoffen wir uns?

Erwartungsvolle Blicke……nichts regt sich….
Tagsüber Italien – in den Abendstunden Norwegen

Glasklares Wasser, Temperaturen um den Gefrierpunkt, super schöne Lichtverhältnisse und die Chance einen der ganz großen Po-Giganten zu fangen. Das sind die Gründe, die uns Jahr für Jahr an diesen Fluss ziehen lassen. Leider ist der Po bei 5 Grad Wassertemperatur extrem schwer zu befischen, weil die Fische wenig bis gar keine Lust zu fressen haben. Wir sind uns einig: Keine Jahreszeit ist schwerer zu befischen als der Winter. Trotz allem konnten wir in den vergangenen Jahren schon einige gute Fische im Winter fangen.

Italien – mediterranes Klima, viel Sonne, milde Temperaturen? Fehlanzeige.

Auch 2017 sollte der Jahreswechsel wieder am Grande Fiume stattfinden. Es lief aber leider alles ganz anders, als wir uns das erhofft hatten. Zu Weihnachten stieg der Wasserstand am Po um gute 1,5m an, als wir vier Tage später in der Wallerwelt von Markus Eule in Borgoforte ankamen, war der Pegel des Grande Fiume schon fast wieder auf dem Normalpegel angelangt.
Ein Blick auf den Fluss und wir wussten, dass es die härteste unserer Touren werden würde. Die Wasserfarbe hätte man mit einer grauen Zementbrühe nicht passender beschreiben können. Trüb und grau bei gerade einmal 5,4 Grad. Unsere Gruppe sollte eine fischereilich schwere, aber vom Wetter und der Stimmung her tolle Woche erwarten.

Beeindruckende Winterschauspiele in Italien

Am Tag hatten wir tollstes Wetter, zum Teil sogar warm genug, um mit dem T-Shirt in der Sonne zu sitzen. In der Nacht und am Morgen wurde es aber richtig Winter – kalt und eisig. Unsere Gruppe setzte sich aus 8 Anglern zusammen, wir waren mit 3 Booten unterwegs. Im ersten Boot fischten Benno und sein Sohn Nico, im zweiten Sascha, Bernhard und Isabelle, im dritten saßen Nicole und Armin. Stephan wollte die Woche auf Karpfen fischen und setzte sich an den Auslauf eines Seitenarmes.
Benno und ich kommunizierten viel und testeten viele verschiedene Spots und auch diverse Montagen und Strategien. Mit den Echoloten begaben wir uns jeden Tag erneut auf die Suche nach ruhenden und aktiven Welsen oder auch nach Futterfischschwärmen. Leider hatten die Fische absolut null Interesse an unseren Ködern, egal ob wir vertikal, stationär vom verankerten Boot oder vom Ufer aus die interessanten Plätze anfischten.

Sieht super aus, oder? Fisch gab es trotzdem nicht…..

Wir befischten sorgsam die Standplätze in der Steinschüttung, das Totholz sowie die versunkenen Bäume in den Naturufern aber auch die Sandbankabrisse, die zu dieser Zeit doch immer mal wieder den ein oder anderen Kameraden ans Band bringen, wurden ganz gezielt mit fallen versehen. Selbst die bekannten Winterstandplätze hinter den Brückenpfeilern, brachten uns in diesem Jahr kein Glück.

Sylvester 2017
Gelassen blickten wir dem letzten Tag des Jahres 2017 entgegen. Sogar „Ken ichi“, Bennos Akita Inu Hund aus Japan war total entspannt und relaxte in der Sonne.
Wir verfrachteten uns gemütlich auf eine Sandbank, um den Jahreswechsel als Gruppe geschlossen und genüsslich mit feinen Steaks und Salaten zu feiern. Ein absoluter Hochgenuss und Motivation für die folgenden Tage am Fluss.

 

Warm & kalt  – leckere Steaks auf dem Feuer & gefrorenes Tackle

Dass nicht jede Tour im Winter erfolgreich sein kann, lehrte uns dieser Trip und brachte uns auf den harten, sandigen Boden zurück. Der Grande Fiume ist und bleibt eines der schwersten Gewässer in Europa. Er zeigte uns wie schwer ein solcher Wintertrip sein kann.

 

 

 

 

Immerhin konnte Stephan einen der tollen italienischen Schuppis auf die Matte legen. Eine in das Naturufer oberhalb seiner Sandbank umgelenkte Montage mit Hartmais bescherte ihm diesen super schönen Po-Karpfen. Leider musste er sich einem zweiten Fisch geschlagen geben.
Während wir diese Zeilen schreiben, sind wir in Gedanken nochmal am Fluss unterwegs gewesen und heute würden wir das gleiche, wie vor einigen Tagen, wieder tun. Nichts wäre anders – Manchmal muss man einfach hinfallen, aufzustehen sich die Krone wieder richtig aufsetzen und sich seine Gedanken machen, um beim nächsten Mal wieder mit Vollgas am Wasser zu sein.

Hübscher Po-Schuppi von Stephan

Grüße und Tight Lines

Benno und Armin
Team SiluroSpecial

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