Ein alter Bekannter….von Timo Rebmann

SONY DSCAls ich am Sonntag morgens auf brutalste Art & Weise durch meinen Wecker geweckt wurde, fragte ich mich kurz, ob ich mich wieder rückwärts in mein Bett fallen lassen soll & einfach ein anderes Mal an den See gehen soll, wenn die Bedingungen etwas besser sind, als jetzt?! Doch dann entschied ich mich doch dazu,  ins Auto zu springen und an den See zu fahren. Was eine der besten Entscheidungen seit langem war, die ich getroffen habe! Doch dazu gleich mehr.
Am See angekommen hab ich als erstee mein komplettes Tackle auf meinen Trolly geschmissen und bin mit strammem Schritt quer Feld ein in Richtung Angelplatz gelaufen, um als erster meinen favorisierten Platz zu erreichen.
Am Platz angekommen war das erste, was ich gemacht habe. Jacke aus, Tackle abgeladen und die erste Rute haarscharf vor einen überhängenden Baum geworfen. Als Köder sollte dieses mal wieder ein 18er Selfmade Boilie und ein 10er Dumbell PopUp die am Ground Contact Boilie Hook die Karpfen zum Landgang auf meine Karpfenmatte überlisten. Foto 2Als Montage benutzte ich eine Safety Clip Montage.
Die zweite Rute habe ich vor dem Werfen noch mit einem für meine Verhältnisse recht großen PVA Stick Mix Strumpf bezogen und danach 2 24er Dumbell Selfmade Boilies aufs Haar gezogen. Doch bevor die Rute überhaupt fertig montiert war, biss schon der erste Karpfen an meiner rechten Rute und nach kurzem, aber knackigen Drill konnte ich den Karpfen vor meinen Füßen im Wasser abhaken. Da ich zu dem Zeitpunkt noch allein war und den Karpfen nicht sacken wollte, erschien mir das Abhaken im Wasser die schonenste Methode für den Fisch.
SONY DSCDie linke Rute sollte auch kurz vor einem überhängenden Ast landen und das tat sie auch. Den ganzen Morgen über konnte ich noch 2 weitere Fische fangen, die ich allesamt im Wasser abhakte. Doch dann, um halb 12, kurz nachdem wir uns unser Mittagsessen bei dem freundlichen Inder um die Ecke bestellten, biss auf einmal auf der rechten Rute wieder ein Fisch. Er kam  sofort an die Oberfläche und langsam aber kontrolliert zog er seine Bahnen im ströhmenden Regen. Anfangs dachte ich mir noch, dass dies wieder ein etwas kleinerer Karpfen sein muss, doch dann wurde ich komplett überrascht….

Auf einmal zog der Karpfen von der Oberfläche schnurstracks wieder ins Tiefe, wo er auch die ganze Zeit bleiben sollte, bis ich ihn das erste Mal bis auf 10 Meter vor meinen Füßen hinpumpen konnte. Dann zeigte mir mein alter Bekannter das erste Mal sein massiges Kreuz und seine gewaltige Schwanzflosse durchbrach die Wasseroberfläche. Wie ein Boot flüchtete er wieder ins Freiwasser, wo er wieder anfing an der Oberfläche das Wasser zum Kochen zu bringen!

Diese unglaubliche Kraft hat dieser Fisch mir letztes Jahr schon einmal präsentiert, als ich ihn mit seinem bisherigen Spitzengewicht zu einem Fotoshooting überreden konnte. So langsam bekam ich Angst, ob auch wirklich alles hält, was ich da zusammen gebastelt habe und vor allem ob die JENZI Classic Boilie Hooks halten werden. Beim letzten Mal hat es mir die Haken einer namenhaften Tackleschmiede aus England verbogen… Doch alles hat gehalten und nachdem ich ihn nach dem ewig langen Drill sicher und behutsam in meinen Kescher einparken ließ, konnte ich es mir nicht verkneifen, vor lauter Glück einen Freudenschrei auszustoßen. Den muss man wohl um den ganzen See gehört haben !
SONY DSC3 Jahre habe ich diesen einen Karpfen versucht zu fangen und jetzt gelingt es mir den Ausnahmefisch innerhalb von gut einem halben Jahr zweimal zu fangen! Was für ein geiles Erlebnis, dass ich so schnell wohl nicht vergessen werde.

Tight lines, Euer Timo !