von Dominik Schnell – Team Ground Contact
Winterzeit – Wenn die Temperaturen in den Keller gehen und das Wetter schlechter wird, verzichte ich ungern auf das Angeln meines Zielfisches, den Karpfen. Jeder weiß, wie schwer es ist, unter diesen Umständen einen Fisch an den Haken zu bekommen. Der Karpfen schwimmt bei den niedrigen Temperaturen keine großen Strecken mehr, um die Energiereserven, die er sich zuvor im Herbst angefressen hat, nicht unnötig zu verbrauchen. Dann heißt es für mich „Weniger ist oft mehr“.
Vor einer Session mache ich mir zu Hause über meine Vorgehensweise Gedanken und bereite mich so gut wie irgend möglich vor. Unter anderem über das Wichtigste, wie Montagen und Futter. Das hat einen Grund: Ich möchte bei der Kälte so wenig wie nötig an der Wasserkante hantieren müssen. Da die Karpfen bei den kalten Wassertemperaturen nicht in einem Fressrausch sind, verzichte ich auf viele und vor allem auf große Köder.
In der warmen Stube heißt es also erst mal fleißig Ruten vorbereiten und Montagen binden. Als erstes binde ich an meine Hauptschnur ein Downforce HD-Leader in 45 lb um später sicher zu gehen, dass die Schnur vor meiner Montage auf dem Grund liegt. Diese binde ich an die Hauptschnur, um die Scheuchwirkung zu minimieren, wenn die Karpfen den Futterplatz aufwühlen.
Da ich kein Freund von aufwändigen Rigs bin, binde ich einfach ein NoKnotRig. Für das Rig benutze ich den scharfen Classic Boilie – Hook aus der Ground Contact Range in der Größe 4. Als Vorfachmaterial kommt das HooklinkBraid in 25 lb ebenfalls aus der Ground Contact Range zum Einsatz. Dieses hat sich in der Vergangenheit als sehr abriebfest und belastbar erwiesen. Zudem liegt es durch seine Färbung unauffällig auf dem Grund meines zu befischenden Gewässers. Auf das Haar ziehe ich entweder einen kleinen Boilie in der Größe von 14 -16mm oder zwei Fake-Maiskörner.
Ebenfalls bereite ich mir zu Hause das Futter für die Karpfen vor. Mit meinem Crusher zerkleinere ich grob ca. 200g auffällige und geruchsintensive Boilies, dazu noch ein wenig süßen Dosenmais. Zu der Dosierung vom Mais rate ich, ihn wirklich nur in kleine Mengen zu benutzen, da er sehr sättigend ist. Ich nutze ihn, um den Fischen ein wenig farblichen Kontrast im Futter zu bieten und sie somit auf den Futterplatz zu lenken. Für die Bindung füge ich noch ein wenig Grundfutter hinzu. Da ich in der kalten Jahreszeit in einer Tiefe von 10-14 Meter fische und keinen großen Futterplatz anlegen möchte, forme ich aus den gut vermischten Zutaten kleine Futterballen die ca. tennisballgroß sind. Durch die Futterballen erreiche ich, dass ich diese punktuell anbieten kann und sich meine Zielfische nicht schon, bevor sie meinen Hakenköder entdeckt haben, satt fressen. Wenn die Wassertemperatur niedriger als 5 Grad beträgt, füttere ich je Montage nicht mehr als drei Futterbälle.
Nun bereite ich mir noch einen selbst zusammen gemischten Stick-Mix zu. Dieser besteht aus fein gecrushten Boilies, Hanf und Weizen. Die Zutaten vermenge ich gut miteinander und fülle diese dann in ein Füllrohr, bestehend aus feinmaschigen PVA-Schlauch. Die vermengten Zutaten verdichte ich nun in der PVA Röhre und drücke diese mittels eines Schiebers, der bei jedem PVA Schlauch beiliegt, langsam raus und erhalte so eine kleine Wurst von ca. 5- 6 cm. Die gut verdichtete Wurst ziehe ich dann mit einer Boilienadel auf mein Vorfach. So habe ich noch zusätzliches Futter um meinen Hakenköder herum liegen und erhöhe dadurch nochmals den Lockeffekt und das Auffinden des Hakenköders.
Nachdem ich nun einen Tag vor dem Angeln zum größten Teil alles vorbereitet habe, heißt es nun ab ans Wasser. Tackle aufbauen, Spot anfüttern, Montagen drauf und warten bis sich meine Pieper melden.
Ich hoffe, dass ich Euch einen kleinen Einblick in die Angelei zur kalten Jahreszeit geben konnte, nach dessen Vorgehen ihr vielleicht auch, den einen oder anderen Fisch überlisten könnt.
Team JENZI
Dominik Schnell
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