Hornhecht & Meerforelle – Kurztrip nach Fehmarn

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Alles hängt bereit – Es kann losgehen….

von Lutz Kopperberg

Am Mittwoch werde ich abgeholt und dann geht es endlich bis Sonntag nach Fehmarn zum Spinnfischen auf Mefo, Hornhecht und Dorsch. Wir fahren mit 8 Leuten nach Fehmarn und ich gestehe, dass der Spass nach dem Fischen und das gute Essen (nur Fisch) eine ebenso große Bedeutung für mich hat, wie das Angeln selbst. Wie es mir erging, lest ihr hier.

Vorbereitung & Planung

Was ist das Schönste, wenn man ein paar Tage zum Fischen fährt? Richtig! – Die Vorfreude und die Planung. Die Vorfreude wird von Tag zu Tag größer und die Planungen bzw. das Sichten, Vervollständigen und Zusammenstellen des Geräts wurden heute am heiligen Sonntag erledigt! Ich nehme zum ersten Mal die Rute Lars Hansen Seatrout III von DEGA mit an die Küste.

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Rein ins Vergnügen

Vom Handling und Gewicht her macht die 3,15 Meter lange Rute einen sehr guten Eindruck und ich sehe mich schon die Meerforellen-Blinker und Wobbler bis hinter den Horizont werfen. Da wir im Auto meines Angelkameraden nicht mal Platz für einen zusätzlichen Kanarienvogel haben, kommt mir die Transportlänge von 1,10 cm bei dieser dreiteiligen Rute sehr zu Gute. Bei der Wahl der Rolle musste ich nicht lange überlegen, denn die neue und hochwertige Nakima Highspeed FX 2500 mit einer Übersetzung von 6,2 : 1 ist hier die richtige Wahl. Die Rolle dreht leicht und vom Bauchgefühl her vertraue ich ihr jetzt schon Voll und Ganz. Aber da man Rute und Rolle schlecht durch Hin- und Herwedeln im Garten vor dem Haus beurteilen kann, freue ich mich, diese Zusammenstellung an den Stränden der Ostsee zu testen. Dann habe ich eine frische 0,10 er geflochtene Schnur aufgespult und noch einen zweiten Sprengring bei einigen Kunstködern montiert, Drillingshaken durch Einzelhaken ersetzt, notwendige Kleinteile und einen großen Haufen an Klamotten (Wetter?) zusammen gesucht.

Da ich selbst für 1 Übernachtung meistens mit viel zu viel Gepäck anreise, bin ich in solchen Momenten froh, kein Karpfen- oder Welsangler zu sein. Da sind wir Spinnfischer halt besser dran!


Am Wasser – jetzt geht es los

Als wir nach 5 Stunden Fahrt am Mittwoch angekommen und uns eingerichtet hatten, besprachen wir bei Getränken unseres Volkes (Bier) erst einmal den zeitlichen Ablauf bzgl. unserere Jagdstrategien auf Meerforellen, Hornhecht und Dorsch mit der Spinnrute.

Da einer von unseren Jungs eine Ferienwohnung auf Fehmarn besitzt, mehrmals im Jahr zum Fischen an die Küste fährt und alle Eingeborenen kennt, die sich mit der Angelei auf die o.g. Zielfische auskennen, mussten wir uns um die Platzwahl keine Sorgen machen. Am Nachmittag des nächsten Tages ging es los, denn wir wollten in den Abend hinein fischen.

2016-06-22
Der Watstock – Ein sehr wichtiges Utensil, auf das alle Teams an der Ostsee nicht verzichten würden.

Nach ein paar Schritten auf glitschigen Steinen wusste ich, was ich noch sehr vermissen würde: Einen Watstock. Es gibt wohl kein Hilfsmittel, was man beim Tanz auf den Steinen mehr brauchen kann, denn ein Fehltritt hätte den Tagesausflug erst einmal beendet. Einen von unseren Jungs hat es auf diese Weise erwischt, so dass er sich fluchend zum Auto zurück schleppen musste. Aber ein Watstock ist nicht nur in der Ostsee, sondern auch in kleinen Flüssen mit Untiefen und glitschigem Untergrund meiner Meinung ein unbedingtes MUSS.

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Mit dem richtigen Tackle am richtigen Ort – dann sieht das so aus ! Perfekt !

Ich fing gegen Abend dann noch 2 Hornhechte und 2 meiner Kumpels, die sich ca. 1 Kilometer weiter die Küste hinauf gearbeitet hatten, einige kleine Dorsche und 2 untermaßige Meerforellen auf schlanke Blinker. Am nächsten Tag ging es mit insgesamt 5 Leuten mit dem Boot raus. Die Vorfreude war riesig und der Verlauf der Bootsfahrt für mich ein suboptimales Erlebnis: Auf deutsch, ich bin aber so etwas von seekrank geworden. Zwischen dem Grinsebild, welches mich auf dem Rücksitz zeigt und dem Bild, als ich vornübergebeugt die Fische füttern wollte liegen nur ca. 30 Minuten. Als erstes spuckte ein Angelkollege von mir und dann war ich an der Reihe zu zeigen, dass ich lediglich auf Ruderbooten an Talsperren ein richtiger Matrose bin. Alle gut gemeinte Ratschläge meiner Kollegen, doch bitte nicht auf den Motor zu kotzen, wurden von mir ignoriert, denn ich wollte in Würde sterben und nicht noch meine geringe Lebenskraft mit reden und diskutieren verschwenden. Ca. 2 ½ Stunden später (mehr tot als lebendig) wusste ich, dass es außer Zahnarzt und Finanzamt noch eine Sache gab, die noch schlimmer ist. Gefischt haben wir nicht mehr, denn bei Windstärke 5 war es schwierig, kontrolliert zu angeln.

Am nächsten Tag standen wir am frühen Morgen wieder mit festen Beinen mit der Wathose im Wasser und feuerten unsere schlanken Blinker und Wobbler Richtung Horizont. Diesmal standen wir auf sandigem Grund mit Steinen und fingen Hornhecht auf Hornhecht. Natürlich haben wir alle auch mit einer Meerforelle geliebäugelt, aber ein Hornhecht liefert doch einen guten Drill und es hat richtig Spaß gemacht. Am späten Nachmittag haben wir uns noch einmal an die gleiche Stelle aufgemacht, vor allem weil andere Angler uns Meerforellenfänge an diesem Abschnitt bestätigten. Der Abend hat den Spinnanglern nichts eingebracht, aber den Brandungsanglern unter uns eine schöne Anzahl von Plattfischen. Und das war es auch schon mit unserem Kurztripp an die Küste und ausser einer Menge Spaß hat es wie bei jedem Angeln auch immer wieder neue Erkenntnisse gebracht.

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Tacklenote: gut bis sehr gut !

Tacklefeedback

Zum Gerät muß ich sagen: Die Rute Lars Hansen Seatrout-Rute (3,15 Meter – WG 18 – 42 Gramm) hat alle Erwartungen mehr als erfüllt. Man konnte mit ihr ermüdungsfrei werfen und sie hat sich ohne große Kraftanstrengung beim Wurf sehr gut aufgeladen und die Wurfweiten waren enorm. Mit der Rutenspitze hat man einen direkten Kontakt zum Köder und spürt sogar die Trudelbewegungen des Blinkers. Beim Biss dringt der Anschlag der straffen Rute auf weitere Entfernung sehr gut durch die Rute puffert die Fluchten des Fisches sehr gut ab. Wenn man es richtig auf Weite anlegt, unterstützt der lange Weitwurfgriff der Rute das Werfen auf große Entfernungen. Der serienmäßige Hakenhalter und das geringe Transportmaß runden diese Rute ab. Meiner Meinung nach vom Preis/Leistungsverhältnis her eine absolute Sahnerute und nicht nur sehr gut geeignet für Meerforelle & Co, sondern auch für Räuber in Talsperren und Flüssen, wo es auf weite Entfernungen ankommt.

Man kann bei der Rolle jetzt nicht von einem Langzeittest sprechen, aber 3 Tage intensiven Spinnfischens sind schon einmal ein zuverlässiger Zeitraum. Die Nakima Highspeed FX 2500 macht ihrem Namen alle Ehre, denn die Übersetzung von 6,2 : 1 hat schon richtig Speed in den Köder gebracht. Das größte Kompliment ist, dass ich mich während des Fischens überhaupt nicht mit der Rolle beschäftigen mußte: Sie hat zuverlässig ohne Mucken und Geräusche ihren Dienst verrichtet und die Schnurverlegung war einwandfrei. Ich hätte mir lediglich für diese Art des Spinnfischens eine 3500 oder 4000 er – Rolle gewünscht, aber wer mit einer 2500 er-Rolle liebäugelt, dem kann ich diese Rolle mit einem sehr guten Preis/Leistungsverhältnis wirklich empfehlen.

Als Rucksack ist der JENZI- FLY Backpack eine sehr gute Wahl, denn von der Rückenpolsterung ist er erstens sehr angenehm zu tragen und die Größe von 50 x 40 x 20 cm ist mehr als ausreichend. Und vor allem die vielen Außen- Innen- und Reißverschlußtaschen in sehr großer Zahl sind sehr nützlich und für Kleinteile, Dokumente und Zubehörteile aller Art geeignet. In diesem Rucksack ist Platz für alles, was man am Wasser für einen Spinnfischer- oder Fliegenfischerausflug benötigt. CU am Wasser, euer Lutz

Team JENZI
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