Spinnfisch-Spezialist Tim Kleemann war unterwegs und lässt uns mit seinem tollen Bericht teilhaben an seiner Art, im Sommer große Fische an großen Flüssen zu befischen.
Jeder hat schon mal davon gehört und viele bekommen es bei den sommerlichen Spinnfischtouren zu spüren. Ich rede nicht von krebsroter Haut dank „Power-Sonnendröhnung“ und auch nicht von surrenden Plagegeistern, die auch noch Tage später durch juckende Stiche an sich erinnern. Ich meine das allseits bekannte „Sommerloch“. Bei wüstenähnlichen Lufttemperaturen um die 40 Grad steigt die Wassertemperatur rapide an und in der Folge nimmt der Sauerstoffgehalt genauso schnell ab. Jetzt einen süßen Barsch, schönen Zander oder einen tollen Hecht ans Band zu bekommen ist oft nicht ganz leicht.
Meist werden die sich häufenden Schneidertage auf genau dieses allseits bekannte Sommerloch geschoben. Für mich ist diese Zeit, wenn Andere im Schwimmbad sind oder sich einfach auf der Hängematte ausruhen, eine der geilsten Zeiten zum Angeln. Um jetzt erfolgreich zu sein, stelle ich nur ein paar elementare Dinge um.
Top1: Zielfischwechsel
Als erstes hätten wir da den Zielfisch, womit wir auch gleich zum Thema kommen. Während Zander, Barsch und Hecht augenscheinlich auf der faulen Haut oder wohl eher auf den faulen Schuppen liegen, laufen die Rapfen jetzt zur Höchstform auf. Sie jagen pfeilschnell den kleinen Brutfischen hinterher, was sie zu meinem Sommerziel Nummer 1 macht.
Top2: Angelzeit anpassen – früher Vogel….
Als zweites hätten wir da die Zeit in der ich angeln gehe. Oftmals habe ich das Gefühl, dass es ein Rapfenangler gewesen seien muss, der das berühmte Sprichwort: “Nur der frühe Vogel fängt den Wurm“ oder eben den Fisch, erfand. Bei schweißtreibenden Temperaturen sind die späten Abendstunden, aber vor allem die ganz frühen Morgenstunden, die Besten. Und wenn ich ganz früh sage, dann meine ich das auch so. So passiert es nicht selten, dass ich Sonntagmorgens um kurz vor fünf aufstehe, um ans Wasser zu fahren. Wenn die ersten Sonnenstrahlen aufs Wasser treffen und den aufsteigenden Nebel kreuzen, dann müssen die Köder gen Wasseroberfläche fliegen. Wobei ich schon zum letzten Punkt komme, den ich für die erfolgreiche Sommerangelei verändere.
Top 3: Köder anpassen
Es gibt absolut nichts spannenderes und geileres, als einen knallharten Biss auf einen an der Wasseroberfläche geführten Köder. Wenn das gleichmäßige „Plop“ der Poppers durch einen brachialen Schlag unterbrochen wird und die Wasseroberfläche vom Spiegel zum Schaumbad mutiert. Wenn die langen und gleichmäßigen Bahnen des Stickbaits durch die Bugwelle eines heranstürmenden Rapfens unterbrochen wird, dann weiß ich wieder, warum ich so früh aufstehe und warum Angeln eins der geilsten Hobbys der Welt ist. Somit ist dann jetzt auch klar, welche Köder ich am liebsten zum sommerlichen Rapfenangeln benutze… Popper und Stickbaits. Ich kann euch nur eins ans Herz legen, probiert diese ungewöhnlichen Köder aus und schenkt ihnen ein wenig Vertrauen.
Ich selbst habe mich auch Jahre lang nicht an Sie heran getraut. Heute sind sie meine absoluten Sommer-Favoriten.
Top 4: Technik & Tackle
Als Rute zum Rapfenangeln benutze ich eine verhältnismäßig kurze Spinnrute mit einem straffen und kraftvollem Blank, aber einer feinen Spitze. Einige werden sich jetzt fragen, warum ich eine kurze Rute empfehle. Das hat einen ganz einfachen Grund: Um die Popper und Stickbaits optimal anzubieten, muss man sie mit gefühlvollen Schlägen der Rutenspitze in Richtung Wasseroberfläche zum Laufen bringen. Eine lange Rute würde hier entweder andauernd ins Wasser eintauchen oder zum Beispiel die Steinpackung berühren, was auf lange Sicht zum Rutenbruch führt. Das Gerät, das ich verwende besteht aus der Xplorador Rute von JENZI mit einer Länge von 1,80 Metern und einem Wurfgewicht von 10-30 Gramm. Passend dazu fische ich eine 2000er Rolle mit einer fein einstellbaren Bremse und einer 12er Geflochtenen. Zu den Ködern möchte ich gar nicht mehr viel sagen. Jedoch sind zwei Köder hervor zu heben, die mich seit geraumer Zeit immer am Wasser begleiten.
Zum Einen sind das der „Iron Blade“ und der „Blade Dancer“ von JENZI. Und zum Anderen der „Baby Pop“ in 11cm, sowie der „King Pop“ in 10cm, ebenfalls von JENZI.
Hey und wenn es doch ein Schneider(-vormit)tag ist, dann probiert doch die Faulenzertechnik am Abend aus. Derzeit bin ich erfolgreich mit dem JENZI Firetail-Shad und Viplex One „strong“ unterwegs, der ganz neu im Programm ist. Dieser Köder ist für Zander unwiderstehlich und wird regelmäßig komplett eingesaugt.
Ich wünsche euch viel Spaß und Erfolg am Wasser, auch im Namen des gesamten JENZI-Teams.
Tim Kleemann
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