Von Björn Lüdtke
Die Raubfischschonzeit hat begonnen und für alle, die so raubfischverrückt sind wie ich, beginnt eine harte Zeit!
Aber das stimmt nicht ganz für mich, denn nun heißt es den großen Friedfischen nach zu stellen. Der Grund ist einfach: Nur im Winter und Frühling stehen große Barben am Rhein direkt im Strom. Nur die Stärksten kommen durch, also gesunde und große Barben, Brassen, Rapfen, Rotaugen usw…. Da meine ich nun nicht die gewohnten Standardgrößen. Lasst euch einfach überraschen, ich nehme euch einfach mal mit auf meine Tour. Viele Angler machen aus dem Friedfischangeln eine Wissenschaft, für mich ist es einfach eine Abwechslung und gleichzeitig dient die Angelei auf Friedfische der Köderbeschaffung. Jeder Raubfischangler sollte also auch in diesem Segment seine Erfahrungen machen.
Film zum Bericht:
Wenig Ausrüstung & erfolgreiche Plätze
Zurück zum Thema: Ich mag das Friedfischangeln im Winter, weil man dafür nicht viel Gerät benötigt! Eine Rute mit Rolle und Schnur, einen bequemen Stuhl, einen Kescher und eine Packung Angelhaken. Das Wichtigste darf nicht fehlen: Ein guter Winterköder. Das sollte einer sein, der am Platz ein Topköder ist und alle anderen Köder in den Schatten stellt: Das Brötchen oder Brot (Schwimmbrot), somit ganz einfach. Große Fische brauchen Futter und eines lernt der Fisch schon im Brutalter. Bei Enten gibt es immer was zu fressen. Noch bessere Erfahrungen konnte ich in der Nähe von Schwänen machen, da fällt noch mehr ab für die Fische. An den Entenfütterungsplätzen in der Stadt, wo Eltern mit ihren Kindern Enten füttern gehen, das sind TOP Winterplätze. Dass dieses Verhalten der Menschen auch dazu führt, dass Wasservögel sich stark vermehren, es zu Futterneid kommt, die Gewässer verdreckt werden und der ganze Rattenschwanz an negativen Folgen für die Umwelt, ist bekannt, soll hier aber nicht Thema sein. Die großen Friedfische wissen: Hier gibt es immer Futter. Entenfüttern wird in manchen Familien am Wochenende richtig zelebriert. Und wer beim Füttern genau hin sieht, kann sie entdecken. Zwischen den Wasservögeln, das sind erfolgreiche Standplätze, an denen man immer auf XXL-Barben, XXL-Brassen, XXL-Aland und Co hoffen kann. Ich fische so leicht wie möglich. Ich werfe direkt in die Strömung und lasse das Blei bis zur Abrisskante treiben. Das Brötchen ist einerseits natürlich der Köder, andererseits sorgt es für den nötigen Auftrieb. Mit dieser Technik wird über den Grund schleifen und an der Kante liegen bleiben.
Des Weiteren sind die Fütterungsplätze meist sogenannte „Panzerrampen“, Treppen oder Uferbegradigungen, die gut und leicht begehbar sind. Hinter solchen Rampen oder Begradigungen befinden sich fast immer Kehrströmungen. Das bedeutet zwangsläufig, dass es auch eine Kante vom Flachwasser ins Tiefe bzw. in die Fahrrinne gibt. Aber die beschriebene Taktik funktioniert auch an allen anderen Plätzen, wo die Fische an das Entenbrot gewöhnt wurden. Im Sommer lassen wir dann an solchen Plätzen beispielsweise das Blei ganz weg. Im Winter stehen die Fische eher über Grund.
Tackle
Ich fische meist mit einer Matchrute (WG 3-9 Gramm) in der Länge 3,90m (Modell: Whisper Match JENZI) oder mit einer Feederrute bis 150 Gramm Wurfgewicht wie die V1 Long Cast Feederrute von JENZI. Kombiniert mit einer Freilaufrolle und 0,30er Mono Hauptschnur ist das perfekt. Für die Beköderung eignen sich gebundene Karpfenhaken oder Friedfischhaken mit mind. 0,30er Vorfachschnur. Bleie sollten ein Gewicht zwischen 7-30 Gramm und eine Birnenbleiform mit Wirbel aufweisen. Zum Schonen der Schnur benutze ich weiterhin Schnureinhänger und Gummiperlen vor dem Wirbel.
Diese Angelei ist oft ein lang gehütetes Geheimnis vieler Angler. Probiert es mal aus – Ich wünsche euch viel Spaß bei der neuen Herausforderung Friedfischangeln.
Euer Björn Lüdtke Team JENZI
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