von Katharina Schleiff, Team DEGA
Endlich war es wieder soweit! Das erste große Bootsevent des Jahres 2015, Königsangeln und Internationale Deutsche Bootsmeisterschaften der EFSA, auf Hayling Island England stand kurz bevor. Mein Mentor und Angelfreund Hans-Jürgen Gläser fuhr mit mir gemeinsam bereits am Mittwoch, 3 Tage vor der Eröffnung, zum Trainieren auf die Insel. Wie immer ging der erste Gang natürlich in den nächsten Angelladen in Portsmouth, um Informationen von den Einheimischen zu bekommen und Tackle einzukaufen. Im Vorfeld hatten wir zwei Ausfahrten für uns mit der Wight Huntress, einem der Meisterschaftsboote, gebucht und wir freuten uns auf einen hoffentlich fisch- und ereignisreichen Tag. Als wir jedoch am Hafen von Hayling Island ankamen, konnten wir unseren Skipper Glen nirgends entdecken. Auf einem anderen Boot, der Valkyrie 6, standen in paar weitere Angler, die uns zu sich riefen und uns mitteilten, dass Glen erkrankt war, wir aber ersatzweise mit auf Ihrem Boot rausfahren konnten. Glück gehabt! So starteten wir also damit unsere Ruten einsatzbereit zu machen und unterhielten uns mit den einheimischen Angelkollegen.
Der Tanz beginnt – Tag 1
Da zu dieser frühen Jahreszeit (Ende April) das Spektrum an Fischarten noch recht reduziert war, lag der Schwerpunkt für die Zielfische beim Königsangeln auf Glatthaien, Rochen, Doraden und Schollen.
Am ersten Spot angekommen, wurden schnell die Haken mit Makrelen- und Tintenfischködern bestückt und zu Wasser gelassen. Die innere Spannung stieg bei mir mal wieder schlagartig an! Endlich wieder Adrenalin im Blut und hoffentlich bald Fisch an der Angel!
Und dann ging es los! Den ersten Fisch, konnte Hans-Jürgen landen, einen Dogfish (Katzenhai). Von Denen sollten wir noch etliche an diesem Tag fangen. Dann aber konnten wir endlich unsere Zielfische landen. Mein erster Fang war gleich eine Doublette, bestehend aus Rochen und einem Dogfish. Die Beiden boten mir einen sehr guten Drill, aber mit meiner Bootsrute, der DEGA Exxpure Wistar 15-25lbs, ihrer sehr feinen Spitze und starkem Blank, konnte ich die Fische sicher in den Kescher des Skippers ziehen. Es folgten bei mir weitere 3 Glatthaie und Hans-Jürgen konnte am Ende des Tages 3 Rochen verbuchen.
Der erste Trip war ein voller Erfolg. Am Abend dann traf die Nachricht ein, dass der morgige Trip aufrund der Erkrankung unseres Skippers ganz ausfallen würde. Dies erwies sich am nächsten Tag jedoch als Glück, denn mit Windstärke 5-6 und Regen wäre das kein Vergnügen geworden. So hatten wir viel Zeit um Vorfächer zu basteln und uns auszuruhen. Am Samstag um 14h fand der offizielle Teil der Veranstaltung im Langstone Hotel, direkt neben dem Hafen statt, wo alle Ablaufmodalitäten und die Einteilung der 2 Boote bekannt gegeben wurde. An dieser Veranstaltung sollten auch 5 Mitglieder der EFSA England teilnehmen, die natürlich einen riesen Heimvorteil genießen sollten.
Viel Wind – Tag 2
Sonntags ging es dann mit einigen Teilnehmern noch einmal aufs Wasser zum offiziellen trainieren. Der erste Wettkampftag begrüßte uns mit blauem Himmel und Sonnenschein. Hans-Jürgen und ich kamen per Los auf das gleiche Boot, die Valkyrie 6, einem großen Katamaran mit viel Platz. Sobald die Plätze an Bord ebenfalls verlost waren, begann ich sofort meine Ruten aufzubauen und anschließend den Köder vorzubereiten. Sollten die Fische Schlag auf Schlag beißen, musste ich genügend Makrele und Tintenfisch einsatzbereit haben. Zusätzlich gab es noch kleine Krebse, sowie Seeringler.
Als ich 15 Minuten nach Start den ersten Biss hatte, gab ich etwas Schnur frei und wartete weitere 30 Sekunden bevor ich anschlug. Ich konnte es kaum glauben, aber der erste Fisch an der Angel war bei mir! Schnell merkte ich, welch ein Widerstand mir entgegenschlug. Typisch für einen Rochen der seine Flügel aufspannt und wie ein Stein im Wasser liegt. Während meines zehnminütigen Drills konnte ein weiterer Deutscher, Markus Wüst, den ersten Glatthai für sich verbuchen. Während bei Hans-Jürgen erst nach 1,5 Stunden der erste Fisch biss, fing ich meine Fische in gleichmäßigem Abstand über den Tag verteilt. Am Ende des Tages wurde ich jedoch hinter Markus Wüst und Hans-Jürgen, der mich nur um 1 Fisch überbot, Dritte. Der Zweite Wettkampftag wurde sehr ungemütlich. Wir hatten mit Windstärke 5 zu kämpfen und waren zudem noch auf einem kleineren Boot, welches extrem hin- und herschwankte. Obwohl wir hinter der Isle of White Schutz suchten, war an ein Angeln kaum zu denken. Auch die Fische schienen durch den Wind so sehr verstreut, dass wir am Ende des Tages nur 4 Fänger auf dem Boot hatten. Hans-Jürgen gewann das Boot mit einer Dublette Rochen, wovon einer 17 Pfund wog.
Deutsche Meisterschaft – Tag 3
Neuer Tag, neuer Wettkampf, neues Glück….so dachte ich es mir zumindest! Der erste Tag der Deutschen Meisterschaft war zum Glück etwas weniger windig, so dass wir den ersten Spot anfuhren um Meerbarsche zu fangen. Diese Fische lieben steinige Untergründe und es ist immer die Gefahr des Abrisses durch Hänger. Leider wurden auch hier nur vereinzelte Barsche gefangen und wir wechselten den Spot um auf Katzenhaie (die bei der Deutschen mit in der Wertung waren) und Glatthaie zu fischen. Endlich bissen die Fische auch bei mir. Ich konnte in kurzer Zeit 2 Glatthaie und einen Franzosendorsch verbuchen. Dazu gesellten sich noch ein Rochen und einige Dogfish.
Der letzte Tag brachte mir kein Glück. Während der Engländer Ray Barron, mehrfacher englischer Meister und 3-facher Europameister der EFSA und Hans-Jürgen battelten, hatten wir Mitangler leider das Nachsehen und mussten uns mit wenigen Fischen zufrieden geben. Ray gewann das Boot vor Hans-Jürgen. Bei der Siegerehrung am nächsten Tag stellte sich heraus, dass ich beim Königsangeln den 8. Platz belegt hatte und bei den Deutschen Meisterschaften leider nur den 10. Platz nach dem guten 3. Platz im Vorjahr.
Die ersten Plätze wurden, wie nicht anders zu erwarten, von den Engländern belegt. Da jedoch der Wettkampf für den Wanderpokal einen Deutschen Sieger braucht, gewann Hans-Jürgen mit seinem insgesamt 4. Platz die Meisterschaft und ist somit amtierender Deutscher Meister im Bootsangeln der EFSA! Herzlichen Glückwunsch!!
Insgesamt waren es jedoch tolle Angeltage mit schönen Fischen und jeder Menge Spaß! England ist immer eine Reise zum Angeln wert und da muss ich nicht allzu lange warten, denn Anfang August finden die Europameisterschaften im Bootsangeln der EFSA auf den Orkneys / Schottland statt! Ich werde Euch auch davon berichten und hoffe sehr, meinen Europameistertitel zum 2. Mal verteidigen zu können.
Eure Katharina
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